Workshops für die offene Jugendarbeit
Im Rahmen des Projekts „Gib den Takt an!“ sind fünf Workshops und ein Planspiel entstanden, die sich an Jugendliche in ganz Sachsen richten und das Ziel haben, über das Medium Musik demokratische Beteiligungskompetenzen zu stärken.
Wenn Sie Interesse an den Angeboten haben, können Sie uns über das Kontaktformular schreiben.
Workshop 1: „DEIN SOUNDTRACK“
In diesem Workshop spielt die Musik. Und nicht nur irgendwelche, sondern genau eure Lieblingssongs und die, die es vielleicht bald werden. Denn wir nehmen gemeinsam eure personal Playlists unter die Lupe. Welche Songs beschreiben euch richtig gut? Warum ist das so? Habt ihr euch schon mal damit beschäftigt, was die Künstler:innen mit ihren Texten aussagen wollen? Wie kann ich meine eigenen Ideen und Wünsche mit Hilfe von Musik verwirklichen und wie hat Musik im Laufe der Zeit die Welt verändert? Mit interaktiven Methoden gehen wir diesen und anderen Fragen auf den Grund. Wer schon immer mal wissen wollte, wie Martin Luther Kings Spotify-Account ausgesehen hätte, der ist bei uns an der richtigen Adresse. Und wer weiß, vielleicht kribbelt es euch nach dem Workshop auch selbst in den Fingern, etwas auf die Beine zu stellen. Mit unseren Tipps und Tricks ist eure nächste Idee nämlich alles andere als reine Wunschmusik. Auch für Teilnehmende ohne musikalische Vorkenntnisse geeignet.
Workshop 2:„Projektplanung-von der Idee bis zur Umsetzung“
Ihr habt eine Idee, was ihr machen möchtet, doch euch fehlt noch das organisatorische Handwerkszeug? In diesem Workshop lernt ihr die Grundlagen zur Planung und Durchführung von Projekten kennen. Klingt sehr theoretisch, wird aber ganz praktisch mit euren Ideen verbunden sein. Mit kreativen Methoden erstellen wir einen Fahrplan für euer Vorhaben. Alles was ihr dafür braucht sind Freund:innen, die Lust haben ein gemeinsames Projekt mit euchzu starten. Ihr habt noch keine konkrete Idee, aber Lust irgendetwas zu machen? Wir unterstützen euch bei der Ideenfindung und der weiteren Planung.
Workshop 3: „Politik? Gibt’s das hierüberhaupt?“
Wie viele Politikerinnen und Politiker kannst du ohne nachzuschauen aufzählen? Wie viele davon sind auf Bundesebene aktiv? Wie viele auf Landesebene in Sachsen? Und wie viele bei dir vor Ort in der Kommunalpolitik? Wenn du überhaupt noch jemanden auf kommunaler Ebene namentlich kennst, weißt du vermutlich schon mehr als die meisten anderen. Und das ist auch nicht schlimm, treten doch Kommunalpolitiker:innen selten über die lokale Tageszeitung heraus in Erscheinung. In Deutschland haben wir allerdings etwas, das sich Subsidiaritätsprinzip nennt. Das bedeutet, verkürzt gesagt, dass staatliche Aufgaben möglichst von der unteren politischen Ebene erledigt werden sollen. Das heißt also, viele Sachen, die euch und eure Freizeit in der Stadt oder auf dem Dorf betreffen, werden tatsächlich auch bei euch vor Ort entschieden –und hier kommt ihr (mit unserer Hilfe) ins Spiel! In diesem Workshop wollen wir euch zeigen, dass Kommunalpolitik, Verwaltungsvorschriften und Gemeindeordnungen sicherlich oft nicht so langweilig sind, wie sie klingen, mit etwas know-how aber auch Spaß machen und vor allem zur Realisierung euer Wünsche und Ideen führen können. Gemeinsam schauen wir, was ihr für konkrete oder abstrakte Vorstellungen habt und ob es die Möglichkeit gibt, das eine oder andere davon in Antragsform zu bringen und umzusetzen.
Workshop 4: „Drück dich aus im öffentlichen Raum“
Ihr wollt etwas verändern und politische Entscheidungen nicht einfach hinnehmen? Aber wie artikuliert ihr eure Interessen und Ideen gut, damit sie möglichst viele Menschen auch kennen und zum Mitmachen motiviert? Wir zeigen euch, wie ihr eure Meinungenim öffentlichen Raum gut sichtbar machen und etwas in unserer Gesellschaft bewegen könnt. Seid ihr offen für originelle Aktivitäten und habt Lust mal Neues auszuprobieren? Dann seid ihr bei uns genau richtig. In einem 90-minütigen Workshop vermitteln wir euch einen Überblick über kreative Ausdrucksmöglichkeiten im öffentlichen Raum. Von Street Art bis zum glitzernden Rave ist alles dabei. Ihr habt ein Anliegen? Wir überlegen gemeinsam, wie ihr darauf aufmerksam machen und dieses präsentieren könnt.
Workshop 5: „Musik und Holocaust“
Musik hatte im Konzentrationslager sehr unterschiedliche Funktionen. Die SS nutzte Musik als organisatorisches und disziplinarisches Mittel, für die Häftlinge diente Musik oft der Selbsterhaltung, mit der sich die Häftlinge vom Lageralltag ablenken konnten. Die Musik war wie ein Licht in der Dunkelheit, erzählt Anna Flachová, die als Häftling im Konzentrationslager Theresienstadteingesperrt war: „Wir kamen immer in die heile Welt. Die Musik hat uns leicht und schön gemacht. Und wir haben vergessen, dass wir hungrig waren und dass vielleicht ein Transport auf uns wartete. Dass wir so lebten und assen wie die Tiere. Die Musik hat uns immer hochgehoben.“ In diesem Workshop sprechen wir über die Bedeutung der Musik und der Kunst unter Bedingungen, unter denen man permanent vom Tod bedroht und dem Terror der Nationalsozialisten ausgesetzt war. Wir beleuchten das Thema gründlich und analysieren Texte, die in den Konzentrationslagern des faschistischen Deutschlands entstanden sind. Wir befassen uns mit den Biografien Holocaust-Überlebender und in welcher Weise Kunst und Kultur auch nach dem Ende des NS ihr Leben geprägt hat.
Planspiel: „Musikparlament“
In diesem Planspiel wird am Beispiel von Musik der demokratische Umgang und der parlamentarische Diskurs geprobt. Die Kinder bzw. Jugendlichen gehören nicht einer bestehenden politischen Partei an, sondern finden sich in sogenannten „Musikfraktionen“ wieder, die jeweils einem bestimmten Musikgenre entsprechen. So wird der parlamentarische Alltag nachempfunden und die Kompromissfähigkeit von zum Beispiel der RAP-Fraktion mit der Schlager-Fraktion ausgetestet. Dabei legen wir Wert auf die Vermittlung einer lebendigen, aber demokratischen Diskussionskultur. Dabei steht das Verstehen und Reflektieren der Position des Gegenübers im Fokus. Die Kinder und Jugendlichen sollen versuchen, eine mögliche andere Auffassung zu überprüfen und pro und contra Argumente abzuwägen.
